Zu Tisch in ... den Dolomiten


Die Südtiroler Bergregion animiert touristische Wanderer wie Einheimische zu ausgedehnten Almspaziergängen. Besonders das Gadertal gewährt einen einzigartigen Blick auf die Dolomiten, wo sich die traditionsbewusste Familie Piccolruaz niedergelassen hat.


Hier werden die Felder noch von Hand bestellt und die Kühe eingetrieben. Die Küche besticht durch traditionelle ladinische Gerichte, die vorwiegend mit auf dem Hof vorhandenen Zutaten zubereitet werden. So kredenzen Rosa Piccolruaz und ihre Töchter Kasknödel mit würzigem geriebenen Bergkäse, Gerstensuppe mit Selchfleisch und gefüllte Teigtaschen mit Mangold aus eigenem Anbau.

Die in die Liste des Unesco-Weltnaturerbes aufgenommenen Dolomiten zählen zu den schönsten und eindrucksvollsten Bergregionen der Welt. Wer ihre einzigartige Faszination erleben will, der ist im Gadertal, auf Italienisch Alta Badia, genau richtig.

Im Ortsteil Pedraces von Badia lebt das Ehepaar Rosa und Anton Piccolruaz mit seinen vier Kindern auf dem Alfarëi-Hof. Seit dreihundert Jahren ist der Hof in Familienbesitz, weil Anton und seine Vorfahren es geschafft haben, sich dem Wandel der Zeiten anzupassen. Statt wie früher von dem zu leben, was sie anbauten, oder dem Vieh, das im Stall stand, ist ein Alpenbauer heute eher Landschaftspfleger, der für seine Arbeit von der EU entlohnt wird.






Die Familie wohnt in einem modernen Haus, doch das daneben liegende mittelalterliche Gehöft hat sie wieder so hergerichtet, wie es in der Kindheit von Anton Piccolruaz war. Einmal in der Woche bewirtet seine Frau Rosa hier Wanderer mit traditionellen Gerichten der Region, auch dies ein Versuch, in der Gegenwart bestehen zu können und gleichzeitig die Geschichte nicht preiszugeben. Neben Knödeln und Apfelküchlein kommen mit Spinat oder Mangold gefüllte Tirtlen auf den Tisch.

Und natürlich wird auch in der Familie Piccolruaz wie in vielen der einst abgelegenen Dolomitentäler Ladinisch gesprochen, eine sprachliche Besonderheit im ansonsten ohnehin mehrsprachigen Italien, auf deren Bewahrung sorgfältig geachtet wird.

Im Frühsommer ist die arbeitsreichste Zeit für die Familie. Das Vieh wird auf die Almen getrieben und das Heu muss gemacht werden. Im Garten reifen die ersten Früchte, die geerntet werden müssen. Zum Glück beginnen die Sommerferien früh in Italien, so dass auch die beiden Söhne Matteo und Sepp mit anpacken können, die sonst das Jahr über unten im Tal im Internat sind. Und auch die zwei Töchter Lucia und Martha helfen mit, wo es geht.

Der Film erzählt, mit welchem Einsatz es den Piccolruaz gelingt, in der heutigen Gesellschaft zu existieren, ohne die Traditionen des bäuerlichen Lebens in den Dolomiten preiszugeben.

Die Dokumentationsreihe von ARTE "Zu Tisch in ..." reist in die Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart.

Rezepte können abgerufen werden auf www.arte.tv/zutischin


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